„Kinder können heute ohne Karies aufwachsen!"
Liebe werdende Eltern!
Es erscheint Ihnen vielleicht ungewöhnlich, daß sich ein Zahnarzt wegen Ihres ungeborenen Kindes bereits jetzt an Sie wendet.
Man vermutetete bisher, "dass Karies und Zahnfleischerkrankungen durch eine Infektion der Mundhöhle des Neugeborenen mit bestimmten Bakterien ausgelöst wird.
Da heute fast alle Erwachsenen Träger dieser Keime sind, wird das Kind sozusagen „angesteckt"! Je früher diese Ansteckung erfolgt, desto größer ist das Kariesrisiko schon im Kindesalter."
Dies scheint nach neuesten Erkenntnissen nicht zu stimmen, denn die an der Karies beteiligten Bakterien erwirbt jeder früher oder später, was aber nicht automatisch auch Kariesbefall bedeutet.
Deshalb folgender wichtige Hinweis:
Eine Ansteckungsgefahr durch Ablecken eines heruntergefallenen Schnullers oder durch das Vorkosten der richtigen Temperatur des Fläschchens besteht nicht.
Untersuchungen konnten im Gegenteil sogar zeigen, dass das Ablecken ihr Kind vor allergischen Erkrankungen schützt (ohne Ablecken war das Neurodermitis-Risiko 3x so hoch, das Asthma-Risiko 8x so hoch)!
Wichtiger ist die Ernährung.
Vermeiden Sie nach der Geburt übersüßte Nahrungsmittel für das Kind. Achten Sie gerade bei Fertigprodukten auf den oft zu hohen Zuckergehalt. Besonders gefährlich sind mit Zucker gesüßte Teefläschchen, die zur Beruhigung gegeben werden und dann sehr lange im Munde verbleiben! Versuchen Sie, wenn überhaupt, dann schwach zu süßen.
Geben Sie Ihrem Kind von Anfang an Fluoridtabletten (in den ersten 2 Lebensjahren meist kombiniert mit Vitamin D und verschrieben vom Kinderarzt). Diese können Sie in Wasser oder Tee aufgelöst verabreichen. Ab dem 3. Lebensjahr werden die Tabletten durch fluoridierte Zahncreme ersetzt. Mehr Informationen
Wenn die ersten Zähnchen durchgebrochen sind, sollten Sie sie täglich pflegen und weißliche Beläge - anfangs mit Watte-stäbchen, später mit einer Kinderzahnbürste ohne Zahncreme - entfernen (daß die Kinder selbst putzen beginnt meist erst ab dem 4. Lebensjahr).
Zum Schluß noch ein Wort an die werdende Mutter: zum Glück kann ich Ihnen versichern, daß es heute nicht mehr stimmt, „daß jedes Kind einen Zahn kostet"! Doch die manchmal ungwöhnlichen Eßzeiten-und Gewohnheiten, die hormonell bedingte Zahnfleischschwellung und die meist nicht ausreichende Zahnpflege haben oft zu Zahnschäden bei Schwangeren geführt. Der beste Schutz ist auch hier eine gute Mundhygiene und regelmäßige zahnärztliche Kontrolle..
Und wichtig ist vor allem: ernähren Sie sich gesund, mit vielen Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen. Das tut Ihnen gut - und Ihrem Kind auch! Für weitere Fragen stehe ich Ihnen mit meinem Team natürlich gern zur Verfügung.
Ich wünsche Ihnen und Ihrem Kind ein Leben in Zahngesundheit -
von Anfang an!